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Die beste Karpfenmontage

Bestes Rig zum Karpfenangeln – gibt es das überhaupt?

Als ambitionierter Karpfenangler macht man sich nicht selten daran, die eigene Angelei auf irgendeine Art und Weise zu optimieren. Regelmäßig tauchen neue Rigs auf, wie in jüngster Vergangenheit das Ronnie Rig/German Rig. Doch um wie viele Prozentpunkte wird die eigene Angelei dadurch noch verbessert? Wir sind auf der Suche nach dem besten Karpfenrig. Es folgt eine kurze Betrachtung, die versucht, möglichst objektiv zu sein.

Die beste Karpfenmontage

Posenmontage oder Grundmontage?

Um die beste Karpfenmontage zu finden, muss man diverse Parameter in den Blick nehmen. Zunächst gilt es zu entscheiden, wo Du den Karpfen nachstellen möchtest – am Grund, in der Wassersäule oder an der Oberfläche? Siehst Du die Fische nicht an der Oberfläche in der warmen Jahreszeit, ist die Grundmontage naheliegend. Im Herbst, Winter und zeitigen Frühjahr ist das Grundangeln obligatorisch.

Du kannst Karpfen übrigens auch an der Oberfläche wie auch an der Pose mit herkömmlichen Hair-Rigs überlisten. Es muss dann aber eben ein eindeutiger Anhieb gesetzt werden, weil der Selbsthakeffekt fehlt.  Zum kurzfristigen Stalken muss man sich außerdem kein Spezialgerät anschaffen.

In mehr als 95% der Fälle wird die Grundmontage der zielführende Weg sein, über längere Zeit auf Karpfen anzusitzen. Am Grund findet er seine natürlichen Nahrungsquellen rund um Larven, Schnecken, Muscheln und Co.

Vorfachmaterial

Während früher überwiegend weiches Braid (Geflecht) gefischt wurde, geht der Trend heute zu steifen Rigs aus Fluorocarbon oder auch komplett ummanteltem Geflecht. Die Vorteile eines steifen Rigs liegen auf der Hand: es übersteht Gewaltwürfe am besten und resettet sich nach Weißfisch- und Krebsattacken. Wer in Sorge ist,  sein Rig könnte unsauber am Boden ankommen oder durch lästige Mitesser verheddert werden, fährt fantastisch mit einem steifen Fluorocarbon.

Auf sehr weichen Untergründen, die schlammig sind, lassen sich weiche oder semi-steife Rigs besonders zielführend einsetzen. Sie passen sich den weichen Konturen an und sinken auch auf unebenem Grund vergleichsweise zuverlässig auf den Boden. Ein Mono-Rig kann hingegen ungünstig auf weichen Untergründen abstehen, wenn ein Teil im Sediment versinkt.

Man muss heute auch keine Entscheidung mehr zwischen weich und steif machen. Kaufe Dir einfach semisteifes Material – ein sog. Kombi Link besteht im Kern aus weichem Geflecht, ist aber ummantelt. Die Ummantelung kannst Du auf einer Länge nach Wunsch entfernen. Wie steif die Ummantelung ist, ist produktabhängig. Es gibt Ummantelungen, die fast so steif wie Mono sind. Andere sind wesentlich weicher. Das erkennst Du an den Umschreibungen “soft” (vergleichsweise weich), “stiff” (fast so steif wie Mono), “semi stiff” (Mittelweg aus beidem).

Je steifer das Kombi Link, desto weniger wahrscheinlich kannst Du es mit Deinen Fingernägeln entcoaten (Ummantelung auf Wunschlänge abziehen). Als Lösung wurden hier “Strippa Tools”, wie der Korda Strippa, in’s Leben gerufen.

Bestes Rig Karpfenangeln
Wenn man es nicht mit Verhedderungen zu tun haben will, sollte man darauf achten, dass der steife Teil des Kombi-Materials länger als der weiche ausfällt. Erstes Drittel weich, die beiden anderen Drittel steif, stellt eine gute Wahl bei kurzen sowie mittleren Wurfdistanzen dar.

Hook Beads, D oder Haar?

Der Köder kann heute besonders variantenreich präsentiert werden, kamen in den letzten Jahren doch zum Haar etliche Alternativen, wie Micro Ring Swivel oder Bait Screws (Schrauben), hinzu. Wird auf moderater Distanz geangelt und es gibt wenig Weißfische, spricht nichts gegen ein weiches Haar. Weil jenes jedoch dazu neigt, besonders schnell zu vertüddeln, ist es immer ratsam, es am Schenkel – auf Höhe des Wiederhakens – mit einem Rig Ring oder etwas Tube zu fixieren.

Für Weitwürfe bietet sich das D-Rig an. Statt des Haars, wird ein D-förmiger Raum mit Hilfe des Vorfachmaterials geschaffen. Mono eignet sich dazu am besten. Der Köder gleitet auf dem D entweder mittels Ring, Micro Swivel oder Bait Screw. Je kleiner der angebotene Köder ist, desto näher kann er auch am Haken sitzen. Für Pop Ups hat es sich etabliert, Ringe zu nehmen, während ein Schneemann über einen Swivel etwas mehr Platz hat, sich aufzustellen. Auch für den rauen Fluss ist das (Mono-)D-Rig probat, weil es das Absinken garantiert unbeschadet übersteht. Gleiches gilt für Attacken von Döbeln und weiteren Beifängen, die man ggf. ausschließen möchte.

Anti Tangle Weitwurf Montage
Anti Tange Weitwurf Montage. Straffst Du die Schnur kurz vor dem Aufprall, sollte hier wirklich nichts passieren.

Ein ebenfalls gutes “Anti Tangle Rig” ist das Anti-Blowout-Rig, auch Blowback Rig genannt. Ein beweglicher Ring sitzt hier im unteren Teil des Hakenschenkels. Dadurch kann sich der Köder nicht so schnell beim Wurf überschlagen und verheddern. Außerdem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieses Rig fangtüchtig bleibt, wenn ein kleiner Weißfisch die Aufnahme versucht hat. Es trägt seinen Namen, weil der Karpfen am Ausspucken des Hakens gehindert werden soll, indem nur der bewegliche Köder nach außen geblasen wird. D-Rigs haben diesen Effekt auch zu bieten.

Blowback Rig

Haken

Der Haken muss stabil und scharf sein. Es muss aber nicht die Kamakura-Schärfe von Korda sein, denn die Spitzen sind hier so filigran, dass ein Steinkontakt schon das Nachschleifen oder gar Wegwerfen nötig macht. Setze die Hakenspitze 2, 3 Mal an die Haut Deiner Daumenkuppe an oder an die Haut Deines Handballens – bleibt die Spitze ohne Druck kleben, ist der Haken scharf genug.

Die Hakenform ist auf die Art der Präsentation abzustimmen. Grundsätzlich muss man es dabei aber auch nicht übertreiben. Anfänger sollten wissen, dass die klassischen Continental und Wide Gape Formen im Prinzip mit Bodenködern, Schneemännern und Pop Ups gleichermaßen genutzt werden können. Gleiches gilt für die beliebte Curve Shank Form.

Darüber hinaus sollte man die Hakengröße natürlich einigermaßen auf die Ködergröße abstimmen. Doch auch hier sollten sich Anfänger nicht durch zu viele Hinweise und Regeln verunsichern lassen. Man kann eine Hartmais-Maiskette z.B. definitiv auch am 2er oder 1er Haken anbieten, wenn man plausible Gründe hat (z.B. Fluss- oder Hindernis-Fischerei). Wichtiger ist in diesem Zusammenhang eher noch der Abstand zwischen Köder und Haken. Je größer der Köder, desto größer sollte der Abstand zum Haken ausfallen. Wenn Du mit einem Haar fischst, eignet sich ein Zeigefinger in der Breite als probater Abstand zwischen Köder und Haken. Um lästige Kleinfische oder andere Beifänge auszuschließen, kannst Du auch größere Abstände probieren. Früher gab es Haar-Abstände jenseits von 5 cm – und es wurde gefangen.

Bestes Karpfenrig – Das Ranking, wenn man sicher sein will, dass alles perfekt liegt

 Platz 1: Mono-D-Rig

Am “unverwüstlichsten” ist beim Karpfenangeln wohl ein D-Rig aus Monofilament. Der Köder wird dabei wahlweise an einem Einzelring, Micro Ring Swivel oder Bait Screw festgemacht. Letzteres gelingt mit neutraler Zahnseide oder dünnem Geflecht.  Wie man das Mono D-Rig bindet, zeigt das folgende Video von Cygnet anschaulich:

Platz  2: Slip D-Rig

Wer das D-Rig mit ummanteltem Geflecht nutzen möchte, ist ideal beim Slip-D aufgehoben. Dabei wird ein kurzes Stück des Coatings entfernt. An diesem Rig können Bodenköder, Schneemänner wie Pop Ups gleichermaßen präsentiert werden.

Platz 3: Blowout Rig mit Ring

Ein bewährter Klassiker für Bodenköder und Schneemänner ist das Blowout Rig. Es hat schon so viele Karpfen überlistet, dass man es an dieser Stelle nicht weiter lobpreisen muss.

Die genannten Rigs funktionieren tadellos mit allen möglichen Ködern, wie Boilies, Pellets oder Mais am Festblei und/oder Futterkorb. Wer Graskarpfen als Beifang mitnehmen möchte, sollte dabei auf vom Boden leicht aufstehende Köder mit Haken länglicher Form zurückgreifen (z.B. Pop Up Köder am Longshank Haken). Dies erleichtert es den Grasern, den Köder in ihr endständiges Maul aufzunehmen.

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