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Auto zum Angeln

Das passende Auto für Angler

Immer mehr Angler stimmen die Anschaffung ihres Kfz auf das Hobby Angeln ab. Dies ist nur allzu verständlich, da es spezifische Anforderungen mit sich bringt. So brauchen wir beispielsweise einiges an Platz, um die Ruten und weitere Ausrüstungsgegenstände zu transportieren. Hinsichtlich Karpfenangeln kann sogar überlegt werden, Bett und Küchenzeile einzubauen. Darüber hinaus sollte ein Auto zum Angeln auch auf anspruchsvollen Untergründen bestehen können.

Auto zum Angeln
Aus einem Transporter heraus zu angeln, ist gerade in den kalten Monaten komfortabel. Beste Fangaussichten bietet diese bequeme Nutzung des Autos jedoch nicht immer.

Je nach Angelart und Budget, kommen unterschiedliche Fahrzeuge in Frage. Was man in Sachen Fahrzeug und Einrichtung beachten sollte, stellen wir Dir nachfolgend vor. Wir hoffen, Dir mit diesem Ratgeber weiterhelfen zu können.

Auto zum Angeln – Nötige Kapazität hängt von Angelart ab

Wie viel Ladekapazität wir zum Angeln benötigen, hängt ganz von unserer Angelart und dem gewählten Stil ab. Spinnangler, die gerne mobil unterwegs sind, brauchen wohl das geringste Packmaß. Die Transportlänge einer Spinnrute überschreitet selten 140 cm. Inklusive Klappkescher und Tasche reicht hier schon ein Kleinwagen aus, um zielführend an- und abzufahren.

Mobil Angeln
Mobil Angeln. Beim Spinnfischen möchte man keine unnötigen Lasten schleppen. Ein Kofferraumvolumen ab 250 Litern reicht in diesem Spektrum daher vollkommen aus.

Ganz anders sieht die Sache bei Wels- und Karpfenanglern aus. Zum Ansitzangeln nimmt – je nach Dauer – bereits die Verpflegung gehörig Platz im Auto weg. Hinzu kommen teils große Gepäckstücke, wie zusammengerollte Schlauchboote, Motoren mit langem Schaft und so weiter. Um möglichst zielführend die Ausrüstung bewegen zu können, kommt hier nur noch ein Transporter (oder Anhänger) als Lösung in Frage. Folgende Ladevolumina werden durch leere Kastenwägen bereitgestellt:

  • Citroën Berlingo: 3 m³
  • VW Caddy: 3,2 m³, 4,1 m³ (Caddy Maxi)
  • Ford Transit 310: 5 m³
  • Mercedes Benz Vito Kastenwagen: 6 m³
  • VW T6 Kasten: 5,8 bis 6,7 m³ (je nach Radstand)
  • L3H2-Transporter, wie z.B. der Fiat Ducato oder Renault Master: Ca. 11-13 m³

Allroundangler kommen wohl am besten mit einem Kombi zurecht. Wenn man die Sitzbank umlegt, kommt bei solchen Autos auch ein Ladevolumen jenseits von 1,5 m³ zustande. Ein großer Kofferraum, welcher in dieser Kategorie teils über 450 Liter fasst, reicht häufig auch schon aus, um Stuhl, Taschen etc. zu verstauen. Während der Kofferraum eines VW Passat beispielsweise um die 475 Liter aufnimmt, sind es beim Skoda Octavia sogar bis zu 525 Liter.

Ein Auto für Angler muss geländegängig sein

Die wenigsten Zufahrten zu Gewässern sind asphaltiert – glücklicherweise. Um die Natur zu achten, sollten Fahrstrecken durch die Flur mit Bedacht gewählt werden. In der Regel gibt es lokal ohnehin entsprechende Regeln, welche Uferbereiche mit dem Kfz angefahren werden dürfen. Gesonderte Parkflächen halten Einzug, um Bodenbrüter und Co. zu schützen.

Auto für Angler
In der Darstellung wohl etwas übertrieben – Doch wer mit so einem Offroad-Fahrzeug unterwegs ist, braucht sich nicht darum sorgen, auf matschigen Wegen stecken zu bleiben.

Das Fahren über weiche und nasse Böden gehört zum Alltag als Angler. Idealerweise haben wir bei schlechtem Wetter und weichem Sediment ein Allrad-Fahrzeug bei der Hand. Auch grobstollige und breite Reifen helfen dabei, nicht einzusinken und festzustecken. Gerade dünne Reifen auf einem schweren Kfz neigen dazu, sich in den weichen Untergrund regelrecht hineinzubohren.

Neben dem Antrieb und vernünftigen Reifen, sollte auch die Bodenfreiheit Beachtung finden. Zu tiefe Autos haben mit unebenen Flächen Probleme. Man kann in diesem Zusammenhang nicht nur aufsetzen, sondern auch Schäden anrichten. Wenn die Ölwanne aufsetzt, sind Risse denkbar.

G Klasse Angeln
So eine 6×6 G-Klasse ist sicher ein maximal funktionelles Fahrzeug im Gelände, für viele allerdings unerschwinglich.

Aus dem Auto heraus Angeln – Es hat Vor- & Nachteile

VorteileNachteile
Ausrüstung kann vor dem Angeln weitgehend im Auto bleibenGerade gute Angelplätze können dadurch gekennzeichnet sein, nicht mit dem Auto erreicht werden zu können
Lässt sich der Angelplatz anfahren, gelingen sowohl das Entladen als auch das Beladen maximal schnellMan braucht das nötige Kleingeld, um ein ausreichend großes Auto zum Schlafen zu erwerben
Große Zeitersparnis vor und während des AngelnsDiese Art der Angelei ist einfach und kann quasi süchtig machen (Vernachlässigung anderer Pflichten möglich)
Weniger Mühen mit dem Transport der Ausrüstung von A nach BVerleitet dazu, nasse Abhakmatte und Co. einfach mal im Fahrzeug zu lassen, was schnell zu einem unangenehmen Innenklima führen kann
Verspricht gerade im Winter und bei Unwetter mehr Komfort sowie Sicherheit am Wasser
Van Transporter Karpfen
Ist der Transporter groß genug, kann sich im Prinzip das ganze “Anglerleben” im Van abspielen. Das ist vor allem bei Regenfällen und Unwettern nützlich.

Auto zum Angeln – Diese Ausrüstungsgegenstände erweitern den Komfort

Futterale

Gerade Anfängern muss man oft erst einmal gut zureden, sich vernünftige Futterale für die eigenen Ruten zu kaufen. Hier anzusetzen, ist jedoch wichtig. Wer als Einsteiger öfter die Ruten offen im Kofferraum transportiert hat, weiß um die Probleme. Die Ruten offen zu transportieren, kann in folgende Schwierigkeiten münden:

  • Der Haken verfängt sich im Sitz oder dem Kofferaumboden
  • Die Rutenspitze bricht beim Einladen oder während der Fahrt kaputt
  • Der Haken landet in den anderen Ausrüstungsgegenständen
  • Die Schnur verfängt sich irgendwo im Auto
  • Rute und Haken verursachen Schäden im Innenraum
  • Während des Transports zum Angelplatz können offene Ruten und spitze Rutenhalter ebenfalls zu Komplikationen führen

Du siehst also, dass sich eine Menge Frust und ebenso Kosten vermeiden lassen, wenn die Ruten zum Transport verpackt werden. Du musst dazu längst nicht mehr die Rolle abnehmen. Im Karpfensegment sind z.B. geräumige Futterale verfügbar, welche Ausbuchtungen für große Rollen bereithalten. Dadurch sind die Ruten am Wasser zügig einsatzbereit.

Futteral
Ein Futteral erleichtert den Transport im Auto wie ebenso zu Fuß. Achte insbesondere auf die Länge – 12ft Futterale sind z.B. ideal für zweiteilige 3,66 m Ruten.

Gleiches gilt für spitze Rutenhalter. Setzt man als Einsteiger hier gleich auf ein Futteral, spart man sich eine Menge Ärger. Längst gibt es smarte All-In-One-Transport-Systeme, welche mehrere, montierte Ruten sowie zusätzlich in weiteren Fächern Rutenhalter aufnehmen.

Angeln transportieren
Praktisch & übersichtlich – Große Systeme, die ein Packstück abbilden, aber dennoch Ruten, Rutenhalter, Kescher und Co. gebündelt aufnehmen.

Lichtquellen

Zum Angeln im Auto brauchen wir externe Lichtquellen. Schließlich möchte man zwischenzeitlich nicht nur im Dunkeln hocken. Wie im Karpfenzelt, macht es Sinn, sich eine zentrale Lichtquelle anzuschaffen. Ich persönlich benutzte ein Exemplar von Ridge Monkey, welches am Blech des Transporters magnetisch haftet. Dadurch kann die Lampe ohne weitere Hilfen flexibel ausgerichtet werden.

Licht beim Angeln

Natürlich kann man aber auch eine stehende Lampe anschaffen. Diese gibt es bei Angelfirmen schon um 10 Euro herum. Sie werden auf einer ebenen Fläche, z.B. auf dem Deckel eines Eimers, abgestellt.

Lampe im Auto

Darüber hinaus ist es von Vorteil, sich einen fest etablierten Platz für die Kopflampe zu suchen. Ist dieser im Kopf abgespeichert, können wir im Dunkeln intuitiv danach greifen und richten kein Chaos an.

Einrichten Organisation

Ladegeräte

Organisation ist beim Angeln nicht alles, aber wichtig, um die eigenen Nerven zu schonen. Smartphone, Lichtquellen und Co. – wir haben mittlerweile ganz schön viele Stromfresser am Wasser dabei. Damit uns nicht im ungünstigen Moment der Saft ausgeht, ist es ratsam, mindestens eine geladene Powerbank mit zum Angeln zu nehmen.

Powerbank

Entsprechende Kabel für die Endgeräte sollten natürlich auch nicht vergessen werden.

Umbau zum vollwertigen Camper

Manche Angler bauen sich ihren Transporter zum einem vollwertigen Camper um. Andere kaufen gar ein Wohnmobil. In diesem Fall kommen neue Komfort-Möglichkeiten, wie eine Kochzeile und eine richtige Dusche, hinzu. Nicht selten haben Wohnmobile auch einen großen TV-Bildschirm. Wie viel das noch mit dem Ursprung des Angelns in der Natur zu tun hat, muss man mit sich selbst ausmachen.

Ob sich der Umbau zum Camper lohnt, hängt ganz von Dir selbst ab. Wer über 50 Nächte im Jahr draußen ist und regelmäßig an Plätzen unterwegs ist, die mit einem Auto angefahren werden dürfen, kann dies erwägen. Man ist aber eben auf gewisse Bereiche limitiert, die mutmaßlich jeder mit dem Auto erreichen kann.

Gefahren beim Angeln aus dem Auto

Beim Angeln aus dem Auto heraus lauern einige Gefahren. Im Falle eines Bisses solltest Du Ruhe bewahren und nicht überhastet aus dem Kfz stürzen. Das geht nicht nur auf den Kreislauf – manchmal machen die Muskeln noch nicht mit und es kommt zu gefährlichen Stürzen. Vergegenwärtige Dir im Voraus, wo wichtige Gegenstände (Kopflampe) liegen und wo auf dem Weg zu den Ruten Stolpergefahren lauern.

Vermeide im normalen Auto/Transporter zudem eine offene Verbrennung um jeden Preis. Der Gaskocher wird draußen betrieben – dazu gibt es Windschilde. Die unsichtbare Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung ist eine vergleichsweise häufige Todesursache bei Campern. Um nicht auszukühlen, sind ein funktioneller Schlafsack zum Angeln und angemessene Kleidung wichtig. Wer mit offener Verbrennung in kleinen Räumen heizt, setzt sich einer tödlichen Gefahr aus. Da hilft auch die Tatsache, dass Autos nie komplett dicht sind, nicht mehr viel aus.

Des Weiteren solltest Du den Standort des Autos sondieren. Während Du im geschlossenen Auto vor Blitzen geschützt bist (Faradayscher Käfig), geht bei Sturm eine gewisse Gefahr von Bäumen aus. Parke nach Möglichkeit bei starken Winden nicht unter Bäumen, die schon instabil wirken oder Totholz in der Krone/auf halber Höhe hängen haben.

Bei starker Nässe ist es nützlich, auf einem verdichteten Weg stehen zu bleiben. Dadurch werden böse Überraschungen beim Anfahren nach der Session vermieden. Zumeist ist man bei Schmuddelwetter ja ohnehin ziemlich alleine am Wasser, weshalb es kein Problem sein sollte, auf dem befestigten Weg am Wasser zu stehen (sofern vorhanden). Überlege bei schwierigem Wetter generell, wie weit Du unbefestigte Wege befahren möchtest.

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