Einsicht unter die Wasseroberfläche
Von einer Unterwasserkamera zum Angeln versprechen wir uns aufschlussreiche Einblicke in das geheimnisvolle, nasse Element. Es gibt verschiedene Lösungen, welche jede Angelart abdecken. Während wir beim Karpfenangeln vielleicht stationär unseren Futterplatz filmen möchten, soll die Kamera beim Schleppangeln auf dem Leader laufen. Wir haben sowohl eine 4K-Kamera, als auch eine günstige China-Kamera im Einsatz Unterwasser getestet. Unsere Eindrücke möchten wir mit Dir teilen. Wir hoffen, Dir mit diesem Ratgeber weiterhelfen zu können.
Unterwasserkamera zum Angeln – Was der Markt hergibt
Der Angelsektor hat im Speziellen nur ein kleines Angebot an Kameras zu bieten. Hierbei kann man grundsätzlich eine Unterscheidung zwischen 2 Kategorien vornehmen:
- Kameras mit Kabel
- Kameras ohne Kabel
Kameras mit Kabel haben eine eingeschränkte Reichweite – sie ist auf die Kabellänge limitiert, welche selten mehr als 30 Meter bemisst. Derartige Modelle sind z.B. beim Karpfenangeln beliebt, um Plätze vom Boot zu erkunden oder den Futterplatz filmen zu können. Solche Exemplare können aktiv vom Boot hinabgelassen werden, um während der Fahrt die Wassersäule oder den Boden erkunden zu können – Voraussetzung dafür ist ein Livebild auf einem externen Monitor. Auf diese Art und Weise kann man sich sehr schnell Einblick in die Strukturen des jeweiligen Gewässers verschaffen.
Kameras ohne Kabel, wie die Water Wolf von Savage Gear, lassen sich ohne weitere Hilfsmittel auswerfen. Zu diesem Zweck werden die Kameras leichtgewichtig und torpedoförmig konzipiert. Darunter leidet leider die Technik. Neben einem vergleichsweise kleinen Akku, der per USB geladen wird, können nur kleine Speicherkarten eingesetzt werden. Bei 12 GB ist zumeist Schluss.
Gemeinhin haben die Kameras im Angelsektor eine Auflösung von 480 bis maximal 1080 Pixel. Damit ist die Bildqualität den modernen Actioncams unterlegen.
GoPro Hero 8 – Tolle Bildqualität, doch für sich alleine hier nutzlos
Hochwertige Actioncams, wie der Platzhirsch GoPro, liefern eine Videoqualität, die es spezifisch im Angelsektor bis dato nicht gibt – nämlich 4K (4.096 x 2.160 Pixel). Auch die Speichermöglichkeiten sind umfassender. 256 GB SD-Karten sind kein Problem – neue Modelle können gar mit einer 1 TB SD-Karte betrieben werden. Natürlich gibt es flexible Einstellungsmöglichkeiten. Um die Videolänge zu maximieren, kann auch in normaler HD-Auflösung gefilmt werden.
Ein Problem besteht hinsichtlich Bauform allerdings. Eine GoPro Hero ist zwar bis zu einer Wassertiefe von 10 m absolut dicht, braucht aber eine zusätzliche Halterung. Würde man sie einfach an den ausgeklappten Füßen festbinden, wäre ein nicht zu kontrollierendes Schlackern Unterwasser die Folge – das Videomaterial wäre für uns Angler wenig nutzstiftend. Insbesondere zum stationären Abfilmen des Untergrundes, wie es beim Karpfenangeln aufschlussreich sein kann, ist nur in einer speziellen Vorrichtung möglich, damit die Kamera richtig ausgerichtet ist.
GoPro Hero 8 Black im Waterspy-Gehäuse
Der Autor hat die GoPro Hero 8 Black zusammen mit der iCapio Waterspy getestet. Das Gehäuse bietet verschiedene Punkte zum Fixieren der Schnur und kommt zudem mit zusätzlichen Gewicht. Letzteres muss in Verbindung einer vergleichsweise neuen GoPro auch genutzt werden – andernfalls sinkt das Ganze nicht ab. Außerdem lassen sich vorne 2 Steckgewichte einschieben. Diese haben sich beim Ziel, parallel zum Grund zu filmen, als nützlich erwiesen.
Das Fixieren der GoPro gelingt über Spann-Gummis und bedarf zunächst etwas Übung. Der Halt überzeugt im Test. Dass es Gewaltwürfe zu vermeiden gilt, versteht sich von selbst.
Laut Hersteller kann das Gehäuse auch für leichte Würfe genutzt werden. Leider gab es jedoch nach kurzer Zeit einen Riss über den gesamten Korpus hinweg. Über die Zuhilfenahme von Sekundenkleber ist es stationär weiterhin einsetzbar. Zum Erkunden von Plätzen kannst Du die Waterspy z.B. an einer Wallerrute oder vom Boot mittels robuster Schnur hinablassen.
Direkt vom chinesischen Hersteller – Das kann Sinn machen
Bei Amazon findet man zuhauf Komplett-Sets, die in einem Koffer kommen. Dabei handelt es sich um kleine Kameras am Kabel. Die Versorgung gewährleistet zumeist ein Bleiakku.
Der Autor war mit der Videoqualität eines getesteten Modells nicht zufrieden und hat die Unterwasserkamera retourniert. Wer eine preiswerte Lösung sucht, um live Futterplätze zu kontrollieren, wird vielleicht dennoch darin eine probate Lösung finden. Letzten Endes bietet Amazon natürlich den Vorteil, innerhalb von 30 Tagen problemlos retournieren zu können.
Unterwasserkamera zum Angeln – Die Entwicklung geht weiter
Die Neugier an der Welt Unterwasser ist ungebrochen. Um sich unterhalb der Wasseroberfläche schnell Einblicke zu verschaffen, kommen neue Möglichkeiten in’ Spiel – Unterwasserdrohnen. Mit ihnen lassen sich große Abschnitte innerhalb kürzester Zeit erkunden. Für eine probate Qualität muss man in diesem Zusammenhang jedoch ein vierstelliges Budget bereithalten.