Das bringen Dir H-Marker und Stangenmarker
Präzises Angeln entscheidet nicht selten über Erfolg und Misserfolg. Manchmal hat das keine ausgebufften, sondern ganz rudimentäre Gründe – wenn man die Montage überhaupt nur an einem bestimmten Punkt sauber präsentieren kann. Das ist z.B. hinter dichtem Kraut im Flachwasser oder vor Steinschüttungen der Fall. Wer den freien Übergang mit einem Marker sichtbar macht, gewährleistet, dass ein fangfähiges Rig am Grund landet. Die Marke Fox deckt in puncto Marker alles ab. Im Test haben sie mich überzeugt. Diese Art von Tool ist im Übrigen keine Lösung, die nur für Karpfenangler mit Boot herhält. Mehr dazu im Folgenden.
Der H-Marker – ideal für das schnelle Abwerfen vom Boot
Der H-Marker trägt seinen Namen durch dessen charakteristische Form. Auf einem auffälligen Kunststoff-Körper befindet sich Schnur, welche sich eigenständig im Wasser abwickelt. Dafür muss man selbst noch ein gewöhnliches Outline-Blei bereitstellen und anknoten. Je schwerer Dein gewähltes Blei ist, desto sauberer die Angelegenheit – das Blei kommt nach dem Abwurf schneller am Grund an und hält den H-Block zuverlässiger in Position. Gewichte zwischen 250 und 300 g gelten hierbei als etabliert.
Der Fox H-Marker kommt mit einer 20 Meter langen Schnur. Da wohl fast ein jeder von uns flacher auf Karpfen angelt, ist die Länge vollkommen ausreichend. Praktischerweise wird der Marker zusammen mit einer Bleiplatte ausgeliefert. Dank dieser kann sich die Schnur während des Transports nicht ungewollt abwickeln. Bevor Du den Marker mitten auf dem See abwirfst, unbedingt die Platte abnehmen und verstauen, damit sich der Marker an der Oberfläche abwickeln kann.
Optimal geeignet ist ein H-Marker zum ersten Erkunden von Stellen sowie generell zum Ablegen vom Boot. Er wird temporär in’s Wasser geworfen. Entdeckst Du eine interessante Stelle auf dem Echolot, kannst Du den Marker direkt aus dem Boot werfen. Danach kann die jeweilige Position stressfreier aus allen Richtungen abgefahren, erkundet und ggf. im GPS abgespeichert werden. Auch vor dem Ablegen der Montage erscheint es probat, den H-Marker auszuwerfen. Nachfolgend kannst Du konzentriert ablegen, ohne ständig das Echolot im Blick haben zu müssen.
Während Du dann ansitzt, sollte der H-Marker hingegen eher nicht im Wasser verbleiben. Er ist so geartet, dass gebissene Fische sich mit Deiner Montage darin verheddern können. In der Folge können jene ausschlitzen und womöglich auch der Marker verloren gehen.
Vorteile | Nachteile |
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- Sofort einsatzbereit | - Nicht als Dauerlösung während des Angelns geeignet, denn im Drill befindliche Fische können in die Schnur schwimmen, das Ganze verheddern und ausschlitzen |
- Perfekt um präzise zu füttern und die Rute punktgenau abzulegen | |
- Auch große Tiefen jenseits von 15 Metern können markiert werden | |
- Günstig |
Der Stangenmarker – eine clevere Dauerlösung
Die Fox Stangenmarker, in Form der LS Marker & Halo Pole Kits, können permanent im Wasser verbleiben. Zieht ein Karpfen Deine Hauptschnur gegen das Gestänge, neigt sich jenes einfach zur Seite und die Hauptschnur gleitet darüber hinweg. Das gelingt in alle Richtungen, womit keine erhöhte Gefahr eines Fischverlustes gegeben ist.
Grundsätzlich besteht ein Stangenmarker aus einer unterseitigen Gewichtsplatte, Stangen mit Schraubverschlüssen und einer oberseitigen Markierung. Das vergleichsweise preiswerte Fox LS Marker Pole Kit kommt mit Stangen, die eine Gesamtlänge von 4,75 Metern zulassen. Um auch tiefe Plateaus und Kanten markieren zu können, habe ich mir dazu noch das Extension Kit mit 2×1 m geholt. Somit kann ich bis zu 6,75 Meter erreichen.
Um eine optimale Länge zu erreichen – idealerweise schaut nur die auffällige Spitze des Markers aus dem Wasser – liefert Fox Stangen unterschiedlicher Längen. Es gibt 50 cm, 75 cm und 100 cm. Um besonders “stealthy” vorzugehen, wählen manche Angler auch eine Länge, bei welcher die Spitze knapp unterhalb der Wasseroberfläche bleibt. Dies ist aber in großen Gewässern etwas heikel – gerade wenn dann ein Sturm folgt.
Der Umgang im Boot ist aufwendiger als beim H-Marker. Dafür kann die Stangenboje aber eben auch sorgenfrei im Wasser verbleiben (wenn kein Diebstahlverdacht durch Wassersportler und Co. zu befürchten ist). Im Boot (eher außerhalb der Reling) solltest Du den Marker erst zusammensetzen, wenn Du am Ort nach Wunsch angekommen bist. Schraube dann die erste Stange an die Gewichtsplatte und halte das Ganze daraufhin schon einmal über die Bordwand. In der Folge werden darüber weitere Stangen angeschraubt, bis die gewünschte Länge erreicht ist und die Gewichtsplatte am Grund aufsetzt. Auch das Auseinandernehmen am Ende der Session beginnt man besten im Wasser, indem der Marker Stück für Stück hochgezogen und demontiert wird. Im Boot mit einem mehrere Meter langen Stangenmarker zu hantieren, ist weniger zielführend.
Ich nutze den Stangenmarker darüber hinaus auch als Uferangler in bestimmten Situationen. An einem sehr flachen Gewässer, welches enorm verschlammt ist, wate ich den Marker “an den Übergang von weich zu viel zu schlammig”. In meinem konkreten Fall liegt jener, je nach Wasserstand, bei ca. 60-70 cm. Auf der Höhe lasse ich den Marker dann und ab und weiß, dass ich eher nicht weiter werfen sollte, wenn die Montage nicht in den Tiefen des Faulschlamms versinken soll.
Vorteile | Nachteile |
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- Kann durchweg im Wasser verbleiben, weil sich Marker beim Kontakt im Drill zur Seite neigt | - Teurer als H-Marker |
- Bei Bedarf auf große Distanzen sichtbar | - Handhabung im Boot zunächst nicht ganz so leicht |
- Treibt garantiert nicht ab | - Auf einstellige Wassertiefen beschränkt |
Weitere Alternative – Marker im Eigenbau
Wer sich keinen Marker kaufen möchte, kann sich auch einen selbst basteln. Das gelingt z.B. mit PET-Flaschen oder Enten-Attrappen. Letztere Ausführung dürfte besonders unauffällig sein, womit man weniger Gefahr läuft, dass andere sich einen Spaß daraus machen, den Marker zu versetzen.
Für moderate Tiefen bis 3 Meter gibt es eine simple Alternative mit eventuell vorhandenem Angelzubehör. Nimm dazu eine große Marker-/Raubfisch-Pose zur Hand (Durchlaufpose). Zudem brauchst Du ein leichtes Laufblei und ein schweres Exemplar. Fädle nun die Durchlaufpose auf ein Stück Monofile Schnur, welches länger als die bevorzugte Gewässertiefe sein muss. Die Schnur muss nicht mehr als 0,18-0,25 mm im Durchmesser bemessen. Im Anschluss knotest Du das leichte und das schwere Blei jeweils an ein Ende. Wirfst Du das Ganze nun in’s Wasser, sinkt das große Blei zu Grund. Das kleine Blei tariert die Pose in der Wassersäule aus, damit sie schließlich aufrecht an der Oberfläche steht.