Mollige Wärme im Teddyfutter des Magic Dream II
Seit ich auf Karpfen angle, mache ich dies auch über den Winter hinweg. Mindestens eine Nacht pro Woche soll es auch in den kalten Monaten draußen schon sein – vorausgesetzt die Gewässer sind bei uns in Norddeutschland offen. Manchmal muss diesbezüglich eine unfreiwillige Pause von einigen Wochen eingelegt werden. Vom Herbst bis in das Frühjahr hinein begleitet mich beim Karpfenangeln der Anaconda Magic Dream 2. Im Praxis-Test habe ich ihn nun konkret 4 Saisons genutzt. Wie meine Erfahrung ausfällt und ob er etwas für Dich ist, erfährst Du nachfolgend.
Anaconda Magic Dream 2 Test – Eckdaten des Herstellers
- Länge: 200 cm
- Breite: 95 cm
- Gewicht: 4,8 kg
- Fleece-Innenfutter (Temperaturbereich bis -10°C)
- Peach Skin Außenhaut (wasserabweisend)
- Beidseitige Reißverschlüsse
- Wird mit Tragetasche ausgeliefert
Anaconda Magic Dream II Test – Eignung & Nicht-Eignung
Der Magic Dream 2 ist ein Schlafsack für alle, die befürchten, am Wasser zu frieren oder mit diesem Umstand schon leidige Bekanntschaft gemacht haben. Wer am Wasser friert, verliert an Motivation. Man sehnt sich nach dem Bett zuhause und kann das Angeln weniger genießen. Mit dem Magic Dream 2 kommt diese Sehnsucht jedoch nicht auf – das verspreche ich. Draußen kann eisiger Wind vorherrschen und alles gefrieren, doch Du kannst ganz bequem im Karpfenzelt liegen und den Naturaufenthalt genießen.
Das dicke Teddyfutter spendet rasch mollige Wärme. Ab -5 Grad kombiniere ich den Schlafsack mit langer Unterwäsche und einer leichten Fleece-Jacke. In diesem Zusammenhang muss man auch festhalten, dass die eigene Kleidung im Schlafsack keine untergeordnete Rolle spielen darf. Hier kann man einiges falsch machen. Ziehe Dich nicht zu dick an. Hast Du einen fetten Winteranzug im Schlafsack an, kann Deine Körperwärme den Schlafsack nur unzureichend und sehr langsam aufwärmen – sie kommt schlicht nicht bis dahin durch.
Der Schlafsack an sich ist schwer und sperrig. Er ist also nichts für andere Outdoor-Aktivitäten, bei denen Gewaltmärsche oder dergleichen zurückgelegt werden. Ich bin gelegentlich mit dem schwer bepackten Trolley, bis auf Distanzen von ca. 250 Meter, unterwegs – dabei stören mich die 4,8 kg Gewicht definitiv noch nicht. Wer mit dem Auto an den Angelplatz heranfahren kann, wird in diesem Zusammenhang gar keine negativen Auswirkungen spüren.
Zum Fixieren dienen u.a. zwei Überzieher am Kopf- und Fußteil. Wirklich fest wird das Ganze durch einen zentral angebrachten Gurt. Dieser kann in der Länge angepasst werden, um ihn auf jeder Art von Liege fest anzuziehen. Ich transportiere den Schlafsack zumeist direkt auf der Liege. Man muss nicht befürchten, dass er herunterrutscht.
Dank beidseitiger Reißverschlüsse ist es möglich, den Schlafsack beim Biss schnellstmöglich zu verlassen. Jene sind sehr stabil, aber auch etwas schwergängig. Weiterhin hervorheben möchte ich die wasserabweisende Peach-Skin-Außenhaut. Auch im nasskalten Winter trocknet jene zügig ab, wenn man die Karpfenliege mitsamt Schlafsack mal ausersehen an der Zeltwand entlangzieht.
Pro:
- Sehr warm
- Auch für großbewachsene und übergewichtige Personen geeignet
- So komfortabel, dass man Reißverschlüsse in milden Nächten zum Teil offen lassen kann und noch schneller beim Biss rauskommt
- Feuchtigkeit trocknet auf der Oberfläche schnell ab und gelangt nicht in’s Innere
- Preis/Leistung sehr gut
Kontra:
- Recht schwer, wodurch mobile Angler vielleicht auf andere Lösungen zurückgreifen möchten
- Großes Packmaß (der Schlafsack ist so groß, dass er von einer zu kleinen Liege definitiv seitlich herabhängt – Deine Liege sollte über 90 cm breit sein)
- Durch großen Innenraum kann bei kleinen und eher schmächtigen Personen das Problem kalter Luftmassen aufkommen (lässt sich aber zuverlässig verhindern, indem Du einfach eine Jacke, einen Pullover oder eine Hose in Deinen Rücken stopfst)
Anaconda Magic Dream 2 Test – Mein persönliches Fazit
Ich habe den Kauf des Magic Dream 2 nicht bereut, muss ich doch bei meiner Angelei im Winter wirklich nie mehr frieren. Explizit war ich allerdings bisher nur bei einstelligen Minusgraden am Wasser. Die Erfahrungen bei -7 und -8 Grad Celsius resümierend, würde ich behaupten, dass die versprochenen -10 Grad ebenfalls gut aushaltbar sind (mit Merino-Sturmhaube und anderen Funktions-Textilien vermutlich sogar noch kältere Werte).
Generell empfehle ich den Schlafsack für die Monate Oktober bis Mitte Mai (Eisheilige). Ab einer nächtlichen Lufttemperatur von 12 Grad aufwärts wird es mir persönlich eher zu warm im dicken Teddyfutter. Aber das individuelle Wärmeempfinden schwankt bekanntermaßen – womöglich kommt Dir der Schlafsack schon im September gelegen. Alle Schlafsäcke, die bei zweistelligen + Graden funktionieren, sind ja praktischerweise preiswert. So nutze ich für den Sommer und frühen Herbst ein anderes Modell.
Generell ist zu sagen, dass der Schlafsack echt viel Platz braucht. Du solltest ihn also nicht auf einer 80 cm breiten Einsteiger-Liege platzieren – da wäre er ein bisschen verschenkt. In Kombination mit einer über 90 cm breiten Liege bietet er kuschelige Wärme und viel Bewegungsfreiheit. Ist es draußen sehr kalt, kannst Du Dir im großen Innenraum einen Hoodie oder eine Jacke am Rücken oder an den Beinen platzieren – sogar eine Regenhose hat bei mir funktioniert. Dies beseitigt dann kalte Luftmassen an einzelnen Körperstellen endgültig.